Erschienen am 01.03.2023 um 09:30 Uhr
Passau. Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Wellnessurlaub, um dem Alltagsstress zu entfliehen und Körper und Geist zu regenerieren. Doch wie wirkt sich ein solcher Urlaub tatsächlich auf die Gesundheit aus? Wir haben mit Medizinern gesprochen, um diese Frage zu beantworten.
Laut Dr. med. Johannes Kraus, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, kann ein Wellnessurlaub positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben. "Durch entspannende Aktivitäten wie Yoga, Meditation und Massagen können Stresshormone wie Cortisol reduziert werden, was sich positiv auf den Blutdruck und die Herzfrequenz auswirkt", sagt Kraus. "Zudem können Bewegungsprogramme wie Wandern oder Schwimmen dazu beitragen, die körperliche Fitness zu verbessern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken."
Auch der psychologische Aspekt spielt eine Rolle, wie Dr. med. Sabine Meier, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, betont: "Ein Wellnessurlaub kann helfen, Stress abzubauen und den Geist zu entspannen. Dadurch kann die Stimmung verbessert werden und man fühlt sich insgesamt ausgeglichener." Meier empfiehlt, neben den bereits genannten Aktivitäten auch Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung in Anspruch zu nehmen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ernährung. "Ein gesunder Speiseplan mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und das Immunsystem zu stärken", erklärt Dr. med. Franziska Müller, Fachärztin für Ernährungsmedizin. "Auch der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten während des Urlaubs kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken."
Allerdings betonen die Mediziner auch, dass ein Wellnessurlaub keine dauerhafte Lösung für gesundheitliche Probleme darstellt. "Ein regelmäßiger Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und Entspannung ist auf lange Sicht die beste Möglichkeit, die Gesundheit zu erhalten", sagt Kraus. Meier fügt hinzu: "Wer unter psychischen Problemen leidet, sollte sich in jedem Fall auch langfristig professionelle Hilfe suchen."
Insgesamt lässt sich also sagen, dass ein Wellnessurlaub durchaus positive Auswirkungen auf Körper und Geist haben kann. Allerdings sollten die erzielten Effekte nicht überbewertet werden und es ist wichtig, auch im Alltag auf eine gesunde Lebensweise zu achten.
Wellnessurlaub in Deutschland oder im Ausland?
Aus ökologischer Sicht ist ein Wellnessurlaub im Ausland mit Flug in der Regel umweltbelastender als ein Wellnessurlaub in Bayern oder im Bayerischen Wald. Das liegt vor allem an den hohen CO2-Emissionen, die durch den Flug verursacht werden.
Laut einer Studie des Umweltbundesamtes verursacht ein Hin- und Rückflug zwischen Deutschland und Thailand zum Beispiel rund 4,4 Tonnen CO2-Äquivalent pro Person. Im Vergleich dazu beträgt die durchschnittliche CO2-Bilanz eines Jahres pro Person in Deutschland etwa 9 Tonnen. Ein Flug nach Thailand würde also etwa die Hälfte der CO2-Emissionen eines ganzen Jahres ausmachen.
Doch auch ein Wellnessurlaub in Bayern oder im Bayerischen Wald ist nicht automatisch umweltfreundlich. Auch hier gibt es Faktoren, die zur Umweltbelastung beitragen können, wie beispielsweise die Anreise mit dem Auto oder die Nutzung von energieintensiven Wellness-Angeboten.
Um die Umweltbelastung eines Wellnessurlaubs zu minimieren, empfehlen sich daher Maßnahmen wie die Wahl eines umweltfreundlichen Verkehrsmittels wie Zug oder Bus, die Nutzung von E-Bikes oder das Wandern. Auch eine Unterkunft mit umweltfreundlichen Maßnahmen wie Solarstrom oder Wasserreduzierung kann die Umweltbilanz verbessern. Zudem sollten Wellness-Angebote gewählt werden, die ressourcenschonend und nachhaltig sind, wie zum Beispiel Naturkosmetik oder regionale Produkte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass ein Wellnessurlaub in der Region oder im Inland aus ökologischer Sicht in der Regel vorteilhafter ist als ein Flug ins Ausland. Dennoch ist es auch hier wichtig, umweltbewusst zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen, um die Umweltbelastung zu minimieren.
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